Happy Leaders | Auszeiten für Zwischendurch

Ich bin dann mal weg – Auszeiten für Zwischendurch

 

Digitale Entgiftung

Studien haben bewiesen, dass uns der Blick ins Smartphone, Tablet oder in den Computer am Morgen nach dem Aufstehen ganz besonders stressen. Tagsüber wirken Auszeiten von elektronischen Medien auf Körper und Seele wie eine Entgiftungskur. Deshalb beginnen Sie Ihren Arbeitstag erst nach einem gesunden Frühstück und achten Sie auch tagsüber darauf, feste Zeiten für die Bearbeitung Ihrer E-Mails einzuplanen.

Innehalten und NICHTS tun

Auch diese Zeiten lassen sich einplanen: fünf bis zehn Minuten Alleinsein am Arbeitsplatz. Mehrmals täglich. Ohne Kollegen und Technik. Konzentrieren Sie sich einfach nur auf Ihren Atem. Stellen Sie das Denken ab – oder lassen Sie Ihre Gedanken einfach Gedanken sein, ohne sie aufzunehmen und bewusst weiter zu denken. Oder machen Sie die ebenfalls auf dieser Website beschriebene Atemübung, die Ihr Gehirn und Ihr Herz in einen gesunden Einklang bringt und sofort Stress abbaut. Das können Sie in Ihrem Büro, falls Sie ein Büro für sich allein haben, hinter verschlossener Tür, in einem Ruheraum oder an dem Ort, den jeder Mensch täglich ohnehin mehrmals aufsuchen muss.

Power Napping

Als Power Napping wird ein kurzes Nickerchen bezeichnet. Zehn bis zwanzig Minuten in der Mittagszeit, in der wir ohnehin mit Konzentrationsschwäche und Müdigkeit zu kämpfen haben. Das ist ganz natürlich und im menschliche Biorhythmus verankert. Ein kurzes Power Napping wirkt ganz ohne Chemie wie ein Aufputschmittel. Die US-amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde Nasa hat in einer Untersuchung belegt, dass nach einem Nickerchen die Aufmerksamkeit um 100 Prozent steigt. Weitere belegte Auswirkungen:

  • Es steigert die Leistung.
  • Es reduziert das Gewicht: Wache Menschen haben weniger Appetit auf fette und süße Lebensmittel.
  • Es schützt vor Herzkrankheiten: Sie senken Ihr Herzinfarktrisiko um 37 Prozent, wenn Sie drei Mal wöchentlich mittags ein Powernap machen.
  • Es macht gute Laune: Ein Schläfchen steigert die Konzentration von Serotonin im Blut, einem Hormon, das die Stimmung hebt.
  • Es beugt Erschöpfungszuständen vor.
  • Es wirkt sich positiv auf das Kurzzeitgedächtnis aus.

Auf Knopfdruck in einer sonst geschäftigen Atmosphäre einzuschlafen erscheint natürlich nicht ganz einfach. Aber es lässt sich lernen. Schließen Sie Ihre Tür, kappen sie alle Verbindungen nach außen (Handy, Telefon, Tür abschließen …) – nichts ist so eilig, dass es nicht zwanzig Minuten Zeit hätte – und stellen Sie sich einen Wecker. Unterschiedliche Zeitspannen des Power Napping haben unterschiedliche Auswirkungen. Es lohnt sich, dieses Thema einmal unter die Lupe zu nehmen. Eine interessante Website dazu: https://www.snoozeproject.de/power-nap

Essen als echte Auszeit – zur richtigen Zeit ganz bewusst genießen

Sollten Sie zu denjenigen gehören, die morgens außer einem Kaffee nichts ‘runterkriegen’, dann müssen Sie kein schlechtes Gewissen haben, denn der Mythos, dass das Frühstück für jeden Menschen wichtig ist, ist längst überholt. Wenn Sie zum Beispiel abends spät noch gegessen haben kann es sein, dass Sie morgens einfach keinen Hunger haben.

Allerdings sollten Sie auch wissen, dass über Nacht Ihr Blutzuckerspiegel sinkt und je nachdem, wie niedrig er ist, stellen sich Symptome wie Schwäche, Verwirrtheit, Angstgefühle, Zittern, Schwitzen, Müdigkeit, oder Nervosität ein. Der Hunger kommt dann auch – nur vielleicht etwas später.

Wenn Sie dann zum Ausgleich en passant bei der Arbeit ungesunde Snacks zu sich nehmen, sich beim Bäcker ein Schoko-Croissant holen oder das obligatorische Gebäck im Meeting zu sich nehmen, tun Sie ihren Körper nichts Gutes. Dann sollten Sie unbedingt an Ihren Frühstücksgewohnheiten arbeiten und einen Weg finden, schon zu Beginn des Tages auf gesunde Weise dafür zu sorgen, Ihren Körper biochemisch in Balance zu bringen. Außerdem sorgt ein ruhiger Start in den Tag, die Zeit, die Sie sich für ein gesundes Frühstück am Frühstückstisch nehmen dafür, dass ihr gesamtes System, Ihre Biochemie, sich besser auf die Herausforderungen des Tages einstellen kann. Vergessen Sie nicht: Ihr Körper ist Ihr Vehikel, Ihre Erfolge zu erzielen. Ohne seine zuverlässige Unterstützung geht nichts.

Nehmen Sie sich auch Zeit für Ihr Mittagessen. Im Kapitel Ernährung in meinem Buch habe ich betont, dass ein gesundes Mittagessen für Ihr Wohlbefinden wichtig ist. Hier möchte ich Sie dafür sensibilisieren, diese wichtige Mahlzeit des Tages achtsam und in Ruhe zu sich zu nehmen, um damit ihrem physisches und seelischen Gleichgewicht zu dienen. Vermeiden Sie aufreibende Gespräche. Gehen Sie also nicht unbedingt mit einem schwierigen Mitarbeiter oder einem anstrengenden Geschäftspartner zum Essen. Sondern achten Sie darauf, dass Sie Ihrem Körper und Ihrer Seele in Ihrer Mittagspause eine Auszeit gönnen. Auch Ihr Auto würde Sie im Stich lassen, wenn Sie es heiß laufen ließen.

Das gilt ebenso für Geschäfts-Abendessen. Sorgen Sie dafür, dass Sie mindestens jeden zweiten Abend Zeit für sich und Ihre Familie haben.

Sie werden die Auswirkungen spüren: Alles was Sie tun, wird Ihnen schneller und effektiver von der Hand gehen und Sie werden durch die Auszeiten, die Sie sich gönnen, plötzlich viel mehr Zeit haben.

Denken Sie daran: Die regelmäßigen Auszeiten sind gesünder als ein langer Urlaub als Ausgleich für stressige Arbeitsmonate. Und wenn Sie nach einem ruhigen Mittagessen mit Ihren Mitarbeitern oder Geschäftspartnern sprechen, werden die Gespräche mit hoher Wahrscheinlichkeit harmonischer und effektiver verlaufen.

Schluss mit Multi-Tasking

Multi-Tasking versetzt Ihren ganzen Körper in den Stress-Modus und ist weitaus weniger effizient, als wenn Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren und eins nach dem anderen bearbeiten. Das gilt für Männer ebenso wie für Frauen, die das angeblich besser können als Männer. Alles Unsinn – so besagen neuere Studien. Der Stress-Modus, den Multi-Tasking hervorruft, beeinträchtigt Konzentration und Effizienz. Bei Männern wie bei Frauen!

Natur erleben macht gesund

Eine junge, international aufstrebende Wissenschaft, die Naturpsychologie, hat die Wirkung von Naturkontakten auf uns Menschen untersucht und kam u.a. zu folgenden Ergebnissen:

Grüne Landschaften und aktiver (z.B. Gartenarbeit) oder passiver Umgang (Spaziergang) mit der Natur

  • verstärken positive Gefühle wie Freude, Glück, Zufriedenheit und Freiheitsgefühle und mindern negative Gefühle wie Angst, Ärger, Aggressivität und Gehemmtheit,
  • reduzieren Stress, gemessen in Blutdruck oder Kortisolspiegel (Städtische Szenarien dagegen erhöhen den Stress),
  • erhöhen die geistige Mobilität und verlangsamen kognitive Ermüdungserscheinungen (Städtische Szenarien erhöhen ihn).

 

Natur- und Erfahrungen in der Wildnis steigern zudem auch das Selbstwertgefühl, das Selbstbewusstsein und die Selbstgenügsamkeit.

Noch ein kleiner Tipp:

Umgeben Sie sich auch im Büro mit lebendigen Grünpflanzen. Ganz besonders dann, wenn der Blick aus Ihrem Fenster nicht in die Natur hinaus geht. Schon eine kleines Stück Natur in Ihrem Büro – selbst ein Bild von Wald, grünen Landschaften oder Gewässern – wird ihnen gut tun.